Der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) von Volkswagen

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  • Bisher hat sich der VW Konzern bei der Elektromobilität noch nicht besonders hervorgetan, doch das könnte sich ab 2020 ändern.

    Da soll der langerwartete VW I.D. NEO in großen Stückzahlen bei den Händlern stehen. Mit ihm soll der Start zur großen Elektromobilitätsoffensive des Konzerns erfolgen. Damit dies möglich wird, wurde der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) entwickelt. Dieser wird bis Ende 2022 in 27 Modellen von 4 Konzernmarken verwendet.


    Bis 2025 will der Konzern auf einen Jahresabsatz von 3 Millionen Elektrofahrzeugen pro Jahr kommen. Laut VW ist der MEB der Schlüssel zum “Elektroauto für Alle”. Mit ihm soll ein bisher unerreichtes Preis-Leistungsverhältnis erreicht werden. Erst kürzlich gab es Meldungen, dass der Einstiegspreis für den I.D. NEO unter 25.000€ liegen könnte.


    Der MEB von Volkswagen besteht aus einem in die Hinterachse integrierten E-Motor und Getriebe. Die Batterie ist platzsparend in den Wagenboden integriert. Im Vorderwagen steuert die Leistungselektronik den Hochvoltfluss zwischen Motor und Batterie. Diese wandelt den in der Batterie gespeicherten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Über einen DC/DC-Wandler wird auch die 12V Bordelektronik versorgt. Es ist auch eine Variante denkbar, in welcher E-Motor, Leistungselektronik und Getriebe eine Einheit bilden und nicht getrennt sind.


    An der Hinterachse erfolgt die Kraftübertragung vom Motor durch ein 1-Gang-Getriebe. Im Konzeptauto entwickelte er eine Leistung von 125kW (170 PS). Von 0 auf 100 soll es in 8 Sekunden gehen, die Höchstgeschwindigkeit soll bei 160km/h liegen. Für die Serienversionen sind in ihrem Elektroauto-Baukasten E-Motoren mit unterschiedlicher Leistung denkbar. Da der MEB von Volkswagen nur für elektrische Autos konzipiert ist, ergeben sich durch die längeren Radstände größere und flexiblere Innenräume. Möglich wird dies, weil vorne kein Platz mehr für einen Verbrennungsmotor benötigt wird.


    Durch die flache Batterie, welche zwischen den Achsen liegt, bleibt für den Innenraum viel Platz. Der Elektrifizierungsbaukasten sieht auch vor, dass verschiedene Batterievarianten angeboten werden. Diese sollen für 330-500km (WLTP) ausreichen. Mit dem MEB von Volkswagen wird auch eine Reihe von neuen Systemen eingeführt. Diese umfassen den Assistenz-, Komfort-, Infotainment-, Bedien- und Anzeigebereich.


    Ein Beispiel ist das bei der ersten I.D. Studie vorgestellte Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionalität, welches die optischen Hinweise in den virtuellen Raum vor dem Fahrzeug projiziert. Dies wäre ohne den neuen Elektroauto-Baukasten nicht möglich.


    Um die neuen Funktionen alle steuern zu können, hat VW die neue End-to-End-Elektronik-Architektur ”E3” und das Betriebssystem ”VW.OS“ entwickelt. Alle Fahrzeuge des Konzerns können damit stets über die Cloud upgedatet werden und so über ihren gesamten Lebenszyklus die optimale Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellen.


    Die Elektroauto Offensive von VW startet Anfang 2020 mit dem NEO. VW will dafür insgesamt 6 Milliarden Euro aufwenden, davon sollen allein 1,3 Mrd. Euro in die drei Komponentenwerke Braunschweig, Salzgitter und Kassel fließen.


    Noch im selben Jahr soll auch ein Elektroauto-SUV im Stil der Studie I.D. Crozz auf den Markt kommen. Das Konzeptauto mit der Design-DNA des Bulli nennt sich I.D. Buzz und soll 2022 auf den Markt kommen. Die Serienversion der Limousine I.D. Vizzion soll ebenfalls 2022 erscheinen.


    Bildquelle: VW Group

  • Ja, wird spannend. Mein Eindruck ist, dass von den deutschen Herstellern VW am meisten in Punkto eMobilität unternimmt. Ich hoffe auch, dass sie die genannten Stückzahlen auch wirklich liefern.

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