Nachdem wir uns im Teil 1 dem Laden mit Wechselstrom gewidmet haben, geht es im Teil 2 um das Laden mit Gleichstrom (DC). DC Ladestationen sind vor allem für die Langstrecke optimal oder wenn man einmal dringend Laden muss und nicht viel Zeit hat. Für den Heimgebrauch ist diese Lademöglichkeit eher nicht gedacht, da sie sehr teuer ist. Eine 50kW-DC-Ladesäule kostet meist um die 50.000€.
Es gibt zwar vereinzelt Geräte für den Heimgebrauch, aber auch hier muss man mit etlichen tausend Euro an Kosten rechnen. Bei einer öffentlichen Schnellladesäule ist immer auch das Kabel an der Säule, es wird daher kein eigenes benötigt. Da es in Europa für DC-Ladung praktisch nur 2 Steckertypen gibt, werde ich nur auf diese eingehen:
Combined Charging System (CCS)
CCS wird sehr oft auch als „Combo“ tituliert. Wie der Name schon sagt ist es eine Kombination, mit der sowohl AC als auch DC geladen werden kann. Im Prinzip besteht es aus dem normalen Typ2 Stecker, welcher unterhalb noch ein 2-polige Gleichstrom Verbindung hat.
Chademo
Ist der Name einer in Japan entwickelten markenübergreifenden Schnittstelle, mit welcher Elektroautos direkt mit Gleichstrom (DC) und hoher Leistung geladen werden können. Die Leistungen sind jener der CCS Schnittstelle sehr ähnlich.
Ladeleistungen:
Durch die ständige Weiterentwicklung gibt es im Moment viele verschiedene Ladesäulentypen mit unterschiedlichen Leistungen. Folgende typischen Maximalleistungen werden angeboten:
- 20kW
- 50kW
- 100kW
- 175kW
- 350kW
Im Moment sind in Europa noch sehr oft 50kW Triplelader im Einsatz, welche CCS, Chademo und auch eine sehr schnelle AC-Lademöglichkeit mit 43kW Leistung bieten. Die Zukunft in Europa wird am ziemlich sicher in Richtung CCS gehen. Die Leistungen der Ladesäulen gehen kontinuierlich nach oben, wie man an dem neuen High-Power-Charging (HPC) Ladenetzwerk von Ionity sehen kann. Ionity ist ein Joint Venture der deutschen Automobilhersteller gemeinsam mit Ford, welches in Europa bis 2020 ein Netz von 400 Standorten aufbauen soll.
Diese HPC Ladeparks sollen durchschnittlich 6 Ladepunkte aufweisen und alle 120km entlang der europäischen Hauptachsen verfügbar sein. An diesen Säulen wird es nur noch CCS geben!
Ladezeit an einer Schnellladesäule:
Die Ladekurven sind ein beliebtes Diskussionsthema, da sie von Automodell zu Automodell variieren. Grob gesagt gilt, dass man von 10–70% meist mit der vollen Geschwindigkeit Laden kann und sie gegen Ende zu immer langsamer wird. Meist ist es ökonomisch, bis zum Bereich von 80-85% zu Laden. Je nach Akkugröße und Ladeleistung dauert dies etwa 20-60 Minuten.
Ladekarten:
Leider gibt es im Moment noch einen Wildwuchs an Ladekarten bzw. Apps. Viele regionale Energieunternehmen bieten eigene Lösungen an. Es gibt aber auch Lösungen, welche versuchen viele Anbieter unter einen Hut zu bekommen (New Motion, EinfachStromLaden, Plugsurfing). In Deutschland muss es aber an jeder Säule auch eine ad hoc Lösung ohne Vertrag existieren. Insgesamt besteht hier trotzdem noch ein großer Verbesserungsbedarf.
Bildquellen - Bild 1: Hadhuey / Bild 2: C-CarTom (Wikipedia.org)